Der Kuss
Das, was ich für dich empfinde, ist größer als alles, was einst war, und würde ich deine Gunst verlieren, so hätte ich mich selbst verloren. Ich habe mich dir verschrieben, mich dir geschenkt und verlasse mich auf deine Führung.
Doch bin ich nicht einfach ein Besitz für dich, nicht meines Wertes beraubt, vielmehr geschätzt in meiner Ergebenheit und meinem Gehorsam. So sehr wie du forderst und zuweilen auch strafst, so sehr belohnst du mich auch und bist um meinen Erhalt bemüht.
Ein Umstand, der mir heute ein besonderes Geschenk versprach, bei dessen Erleben ich nicht vergessen durfte, welchen Platz ich hier einnahm. Und eingenommen habe ich einen Platz, vor dir auf der Couch thronend, kniend.
Mein Blick gesenkt, geduldig wartend, vernahm ich, wie du ein kleines Tischchen zur Seite stelltest, auf dem du bereits alles präpariert hattest, was du benötigen würdest.
Deine Hand griff nach meinem Kopf, suchte mein Kinn, hob dieses an und stellte Blickkontakt her.
„Du darfst mich betrachten, während es passiert“, sagtest du in einem Tonfall, der gleichermaßen sanft wie streng klang. Auch diese Zuwendung nahm ich gern entgegen, während ich es nicht wagte, den Blick abzuwenden.
Am unteren Ende deines linken Oberarms befestigtest du ein Stauungsband, Desinfiziertes deine Armbeuge und befreitest eine Schmetterlingskanüle aus ihrer sterilen Verpackung. Die Anspannung wuchs in mir, und so brav vor dir zu knien fiel mir schwerer als sonst.
Deine Finger ertasteten sanft die Venen deines Armes, bis du dir sicher warst, eine gefunden zu haben, die ihre Aufgabe erfüllen würde. Du griffst nach der Kanüle und führtest sie dir in einem 30°-Winkel vorsichtig in die Vene ein. Mir stockte der Atem bei dem Anblick, und ich war sehr imponiert von dem, was sich mir bot, schließlich machtest du es an dir selbst.
Als sich Blut im Schlauch der Kanüle zu sammeln begann, klicktest du das erste Entnahmeröhrchen an und löstest das Stauungsband mittels einer Klickvorrichtung, das dann auf deinen Schoß fiel.
Langsam füllte sich das Blut im Röhrchen, und der Anblick versetzte mich bereits in eine rauschähnliche Euphorie, während ich gierig dir entgegenhechelte. Nach dem ersten Röhrchen setztest du ein weiteres an, doch brachst du den Stempel des ersten nicht ab.
Röhrchen um Röhrchen füllte sich, während meine Gier stetig zunahm. So sehr wie ich den Anblick genoss, so sehr wollte ich berühren, erleben und schmecken. Als das letzte Röhrchen mit Blut gefüllt war und auf dem Tisch platziert wurde, sahst du mich streng an und hobst deinen Zeigefinger.
Mit strengem Ton ermahntest du mich: „Säubern und ein sanfter Biss, wage es nicht, von dieser Anweisung abzuweichen.“ Ich nickte brav und war innerlich schon viel zu sehr in der Erwartungshaltung auf die Belohnung gefangen, etwas, das, würdest du es erfahren, Strafen nach sich ziehen würde.
Ich wusste selbst, dass ich mich meines Platzes unwürdig verhielt, dass ich dir schuldete, meine Lust und mein Verlangen zu kontrollieren. Ich sollte wie ein Hund sein, der erst frisst, wenn das Kommando erteilt wurde, und nicht wie einer, dem man das Futter aus dem Maul zerren musste.
Du ließest deinen Arm etwas vor mir hängen, während du die Kanüle herauszogst und auf den Tisch legtest. Das Blut aus der Vene floss in keiner lebensbedrohlichen, doch ausreichenden Weise hinab zu deinem Handgelenk, über deine Hand hinweg, bis es zu Boden tropfte.
Als es einmal diesen Pfad gänzlich erreicht hatte, drücktest du mit Tupfern die Blutungsquelle ab und sagtest bestimmt: „Leck auf.“ Ohne deine Hand oder deinen Arm mit den Händen zu berühren, fing ich an, wie ein gieriger Hund das Blut von deiner Hand zu lecken.
An deinen Fingerspitzen saugte ich ein wenig und suchte jedes Fleckchen ab, wo ich Blut erahnte. Die Erregung kochte in mir, der Geschmack war noch berauschender als nur der Anblick. Das Blut von dir in mich aufzunehmen, es zu schmecken und zu erleben, hob meinen Wert, schuf ein intimeres Band, das uns einte, und ließ mich so nun noch mehr dein sein.
Als deine Hand vom Blut befreit war, hieltest du mir dein Handgelenk hin, das ebenfalls verschmiert war. Erneut ermahntest du: „Sanft“, und ich biss ganz zärtlich hinein, verband diese Erfahrung mit dem Blut, das sich durch Biss und Speichel vom Handgelenk löste.
Im Fokus stand für mich das Blut, doch für diese zusätzliche, lustvolle Erfahrung war ich jederzeit bereit. Was gab es denn schon Anziehenderes als ein wenig Vampir-Ästhetik? Da mir nur ein Biss gestattet war, leckte ich das Handgelenk nach meinem Biss sauber und folgte der Blutspur den Arm hinauf.
Als dein Arm gänzlich vom Blut befreit war und du die Einstichstelle desinfiziert sowie mit Tupfer und Pflaster abgedeckt hattest, sahst du mich neugierig an. „Du siehst sehr begeistert aus, hat dir das gefallen? Vielleicht sollte ich dir verbieten, dich anzufassen bis zum nächsten Mal, und mir als Dankeschön den Tag mit deinem Betteln und den Tränen der Verzweiflung versüßen. Wie wäre das?“
Nervosität schlich sich auf mein Gesicht. Es fiel mir bereits jetzt schwer, mich davon abzuhalten, mich einfach vor dir zu berühren. Doch war es nicht an mir, abzulehnen, und so versuchte ich mich zu konzentrieren und sagte, als wäre es keine große Anstrengung: „Wenn das ihr Wunsch ist, werde ich dem Folge leisten.“
Nachdenklich brummtest du ein „mhm“, während du mich ansahst und dir überlegtest, wie du mir das Aushalten erschweren konntest. Da hieltest du die vier Röhrchen auf einmal hoch. „Was machen wir denn jetzt damit? Du hattest ja sicher genug, ich schmeiße sie dann weg.“
Mein Auge zuckte nervös, mein ganzer Körper war völlig vereinnahmt von den Gefühlen, die in mir tobten, und während ich den geforderten Blickkontakt hielt, versuchte ich, meine Ergebenheit durch einen tiefen Kniefall zu demonstrieren.
Ein kurzes abschätziges Lachen später und der nächste Befehl ereilte mich: „Zieh dich aus.“ Etwas, das ich mir nicht zweimal sagen lassen musste, und so streifte ich alles an Stoff ab, um es dann auf einen Haufen vor der Couch abzulegen.
„Leg dich auf den Rücken“, belltest du als Nächstes. Drei der vier Röhrchen legtest du weg, und das vierte öffnetest du. dein wunderschönes Blut zu betrachten ließ meinen Verstand wieder kollabieren.
Ich wartete gespannt, was du als Nächstes vorhattest, und war überrascht, als du das Röhrchen kipptest und das Blut auf meine Brust und meinen Bauch ausschüttetest. Es lief an meinen Rändern hinab, verteilte feine Linien vom Auftreffpunkt weg und schmückte mich.
In meinem Kopf flehte ich: Bitte lass mich damit interagieren, meinen Finger durchführen und ablutschen, bevor es zu trocknen beginnt. Doch die Erlaubnis kam nicht. Stattdessen zogst du dir Schuhe und Socken aus.
Du presstest deinen Fuß gegen meine Vulva. Ich stöhnte auf, und bekam ein Kommando. Nicht das, was ich erhofft hatte, aber definitiv das, was ich brauchte.
„Du darfst das Blut auf dir nicht berühren. Aber du darfst kommen…Nein, du musst kommen, für mich, schließlich gewähre ich dir meinen Fuß und mein Blut. Genieß es, wie ich auf dir herumtrample und meine Spuren auf dir verteile.“
Ich ließ mich gänzlich darauf ein, wie könnte ich auch nicht? Ich hatte es mir gewünscht, alles daran gefiel mir so sehr, und dass du mich auf diese Weise noch stimuliertest, war eine positive Überraschung. Ich hatte meine Aufgaben wohl in letzter Zeit gut erfüllt.
Und während ich meiner Pflicht nachkam, dir genüsslich entgegenstöhnte und den Orgasmus jedes Mal intensivierte durch den Geruch des Blutes in meiner Nase, wusste ich bereits, dass auch dein Fuß eine Säuberung benötigen würde, so nass, wie mich das alles gemacht hatte.
Als ich völlig erschöpft verstummte und beinahe ausgebrannt wirkte, so überwältigend wie meine Sinne durch dich stimuliert geworden waren, sahst du mich liebevoll an und sagtest klar und deutlich: „Das Spiel ist vorbei. Wir nehmen wieder einen gleichwertigen Platz ein. Ich werde mich um dich kümmern, und du wirst dich um mich kümmern.“
Ich hätte zwar als Abschluss die Säuberung deines Fußes gewählt, doch achtest du stets darauf, wie groß meine Kapazitäten noch sind, selbst wenn meine Gier mich für meine Grenzen blind machen sollte.
Somit vertraue ich dir und setze mich auf. Du setzt dich zu mir, machst mich sauber, küsst mich und nimmst mich in den Arm. Die drei Röhrchen schenkst du mir, und wir unterhalten uns über das Erlebte und was wir nun brauchen.
Schließlich ist etwas geil zu finden nicht gleichbedeutend damit, keine Schäden davonzutragen, und dass du bei mir bist, in allen Momenten, und dieses Spiel mit mir auslebst, dafür danke ich dir.