Der Film Sing von Illumination Entertainment stellt eine gelungene Abwechslung zu der Hauptfilmreihe des Studios dar und fängt sehr stark an. Die Hauptfiguren werden den Zuschauern in dynamischen Szenenwechseln vorgestellt, wobei jeder Charakter durch seine eigenen Konflikte und Hindernisse hervorsticht. Diese Konflikte hindern die Figuren daran, ihrer Leidenschaft, dem Singen, nachzugehen – wie schon der Titel des Films verrät.

Ein klassischer MacGuffin, das Preisgeld des Gesangswettbewerbs, dient als Katalysator, um die Charaktere zusammenzubringen und die Handlung ins Rollen zu bringen. Besonders interessant ist dabei die finanzielle Notlage des Theaterbesitzers Buster Moon, die genug Spannung für den unvermeidlichen Wendepunkt im Mittelteil liefert. Hier müssen die Akteure über sich hinauswachsen, um ihren Träumen nachzugehen.

Leider fiel für mich persönlich der Handlungsstrang der Maus aus dem Gesamtkonzept heraus. Diese Figur sollte vermutlich als Kontrastprogramm zu den anderen dienen, um deren Motive deutlicher zu machen. Doch ihre Geschichte wirkte auf mich unpassend und riss mich aus dem Filmgeschehen heraus.

Die Animationen waren wie gewohnt von hoher Qualität, und es machte Spaß, die detailverliebte Arbeit zu beobachten. Den Film habe ich auf Deutsch geschaut, und die Synchronisation ist gemischt. Während die Entscheidung, Sänger wie Silbermonds Frontsängerin und andere Musiker einzusetzen, bei einem Film über einen Gesangswettbewerb nachvollziehbar ist, stießen andere Stimmen negativ auf. Personen wie Klaas Heufer-Umlauf oder Inscope21 wirkten für ihre Rollen unpassend besetzt, besonders im Vergleich zu den professionellen Synchronsprechern, die die Hauptfiguren vertonten.

Ein weiterer Punkt, der mich irritierte, war die Masse an Popsongs. Zwar ist es im Rahmen einer Castingshow verständlich, dass bekannte Songs verwendet werden, doch die schiere Menge ließ mich zwischendurch wünschen, es gäbe mehr original für den Film geschriebene Lieder.

Insgesamt bietet Sing jedoch eine gelungene Charakterentwicklung, visuell beeindruckende Momente und ergreifende Szenen, die mich trotz der Schwächen positiv gestimmt haben. Daher gebe ich dem Film eine wohlwollende 7/10, da die positiven Elemente mehr bei mir ankamen als die negativen mich gestört haben.