Hintergrund und Entstehung

Zack Snyder’s Justice League aus dem Jahr 2021 ist ein Film mit einer bemerkenswerten Entstehungsgeschichte. Es ist eine Geschichte von enttäuschten Fans, unerfüllten Visionen und einem Projekt, das auf große Nachfrage entstand. Ursprünglich wurde 2017 eine Version des Films veröffentlicht, die sich jedoch stark von Zack Snyders Vision unterschied. Snyder musste das Projekt aufgrund familiärer Gründe während der Postproduktion verlassen, woraufhin Joss Whedon die Regie übernahm.

Die ursprüngliche Version habe ich nicht gesehen, sondern mich lediglich über die herausgearbeiteten Unterschiede informiert. Nun möchte ich aber meine Eindrücke zu Zack Snyder’s Justice League schildern.

Technische Aspekte und Stilmittel

Der Film wirkt mit seiner Laufzeit von 4 Stunden, dem 4:3-Bildformat und der Option, ihn in Schwarz-Weiß zu sehen, recht experimentell. Ich kann mir vorstellen, dass einige Zuschauer von diesen Elementen begeistert sind. Für mich persönlich fielen sie jedoch primär negativ auf.

Die enorme Länge des Films fühlte sich unnötig aufgebläht an, besonders im Hinblick auf die Handlung, die meiner Meinung nach keinen derartigen Fokus auf alles und jeden benötigt hätte. Besonders der Epilog war für mich eine schmerzhafte Erfahrung, da ich das Gefühl hatte, dass dieser weder mit Qualitativen Schauspiel noch mit neuen Erkenntnissen aufwartete.

Figuren und Schauspieler

Auch ohne alle Einzelfilme der Superhelden gesehen zu haben – ich kannte lediglich den ersten Wonder Woman-Film mit Gal Gadot – ließ ich mich voller Vorfreude auf die Figuren ein. Doch meine Eindrücke waren gemischt:

– Batman (Ben Affleck): Als Bruce Wayne empfand ich Ben Affleck überzeugend. In den Batman-Sequenzen verlor sein Schauspiel jedoch für mich jeglichen Charme.
– Aquaman (Jason Momoa): Jason Momoa wirkte imposant und passend für die Rolle des Aquaman. Seine Präsenz war einer der stärkeren Punkte im Film.
– The Flash (Ezra Miller): Flash sollte offenbar den jungen, lustigen Charakter darstellen, ähnlich wie Spider-Man bei Marvel. Humor ist natürlich subjektiv, aber ich konnte mich leider nur zweimal zu einem Schmunzeln hinreißen lassen – und Ezra Miller hatte bei beiden Momenten nichts damit zu tun.
– Cyborg (Ray Fisher): Mit Cyborg konnte ich mich nicht anfreunden, möglicherweise weil ich die Figur aus den lockeren Cartoon-Interpretationen kenne und liebe. Die ernstere Darstellung hat mich nicht überzeugt.
– Superman (Henry Cavill): Superman taucht erst später im Film auf, doch Henry Cavill liefert einige der ausdrucksstärksten Szenen. Seine Präsenz und Ausstrahlung haben mich beeindruckt.
– Wonder Woman (Gal Gadot): Gal Gadot bleibt für mich der stärkste Lichtblick des Films. Ihre Szenen sind treibend und kraftvoll, unterstützt von einer wiederkehrenden Fanfare bei imposanten Angriffen. Allerdings wurde dieses musikalische Element gegen Ende so oft wiederholt, dass man ein Trinkspiel daraus hätte machen können.

Handlung und Pacing

Die Geschichte fühlte sich insgesamt zu ausgedehnt an. Viele Szenen hätten gestrafft werden können, um den Film kompakter und fesselnder zu gestalten. Der Fokus auf zahlreiche Nebenhandlungen wirkte überladen und ließ die zentrale Handlung oft ins Stocken geraten.

Fazit

Zack Snyder’s Justice League war für mich keine positive Erfahrung. Ich kann nachvollziehen, warum viele Fans den Film schätzen, besonders im Vergleich zur 2017er-Version, die offenbar deutlich schlechter war. Für mich war der Film jedoch eine Enttäuschung, und ich fand ihn weder emotional packend noch unterhaltsam.

Ich freue mich für jeden, der diesen Film genießt und glücklich ist – ich hätte es mir für mich selbst ebenfalls gewünscht. Doch insgesamt kann ich dem Film leider nur eine 4,5 geben.