Batman Year One aus dem Jahr 2011 ist die Animationsfilmumsetzung eines der beliebtesten Story Arcs, die je für Batman erschienen sind. Die Comicvorlage spielt in einer Liga mit The Killing Joke und The Long Halloween. Der Animationsfilm muss sich also einem Publikum stellen, das die Vorlage schätzt und vermutlich auch hohe Erwartungen an die filmische Umsetzung hat.
Wie bei den meisten Warner Brothers DC-Animationsfilmen überzeugt auch hier die Animation durch ihre Qualität und stimmungsvolle Bildsprache. Ein besonders prägnantes Beispiel ist die Darstellung von James Gordon, der in Dunkelheit gehüllt ist, während nur seine Brille ihn hervortreten lässt – ein ikonisches, comictypisches Bild.
Die Geschichte zeichnet ein Bild einer düsteren Stadt, die von Korruption und Gewalt zerfressen ist. Selbst die Guten erscheinen hier eher in Grautönen statt im strahlenden Weiß. Im Wechsel zwischen Batman und James Gordon wird gezeigt, wie beide auf ihre Weise versuchen, der Stadt ein Stück weit die Kriminalität zu entreißen. Dabei stößt nicht nur Gordon immer wieder an die Grenzen seiner Möglichkeiten, sondern auch Batman muss diverse Rückschläge verkraften. Interessant ist, dass Batmans Ausrüstung – abgesehen von einem einzigen Produkt, das auch in Batman Begins vorkam und durch Wayne Enterprises entwickelt wurde – sehr rudimentär ist. Er ist hier eher ein Mann im einfachen Anzug, der sich seine Ausrüstung in Sportgeschäften und durch Eigenbau zusammengetragen hat. Das macht ihn greifbarer und zeigt seine Grenzen auf.
Der Film erzeugt durch seine düstere Stimmung und die Vielzahl an Ungerechtigkeiten ein starkes Mitgefühl. Wenn Verbrechen schließlich gesühnt werden, entsteht ein befriedigendes Gefühl der Gerechtigkeit. Batman Year One ist ein hervorragender Einstieg in Batmans Welt und schafft es, innerhalb einer Stunde viel zu erzählen, ohne dabei überladen zu wirken. Langeweile kam in keiner Minute auf, und ich fühlte mich nach dem Film rundum gut unterhalten, ohne dass offene Fragen blieben.
Fazit: Ich kann die DC-Animationsfilme nur empfehlen, und Year One macht besonders viel Spaß. Für mich verdient der Film eine 7,5/10.