Vorwort: Normalerweise versuche ich, meine Kritiken Spoilerfrei zu halten. Allerdings musste ich in dieser Kritik auf einige Details eingehen, um meine Argumente klarer darzustellen. Wer also überhaupt keine Informationen über die Handlung erfahren möchte, sollte diese Kritik besser nicht lesen.

Batman Begins hat 2005 meine Neugier für Comics und Batman geweckt. Mittlerweile ist der Film 19 Jahre alt und in dieser Zeit habe ich Spiele, Serien, Filme und Comics rund um den Dunklen Ritter konsumiert. Obwohl der Film mit Musik von Hans Zimmer und einer beeindruckenden Besetzung – einschließlich Schauspiellegenden – aufwartet, fühlt er sich für mich nicht so rund an, wie die allgemeine Meinung vermuten lässt.

Wie der Titel andeutet, erzählt der Film die Anfänge von Bruce Wayne. Er beginnt mit der Angst vor Fledermäusen und zeichnet ein warmes, mitfühlendes Bild von Thomas Wayne, der als wohlwollender Konzernchef nur Gutes tut. Als er jedoch in einem Akt der Aufopferung mit seiner Frau von einem Dieb erschossen wird, wirkt das auf mich fast zu märchenhaft. Danach erleben wir den erwachsenen Bruce, dessen dramatische Begegnung mit Ra’s al Ghul voller Pathos und Theatralik ist. Diese Phase des Films zieht sich meiner Meinung nach etwas in die Länge, bevor Bruce schließlich seine Rückkehr nach Gotham plant.

Sobald Bruce zurück in Gotham ist, lernt er einen Erfinder aus seiner Firma kennen, der ihn mit Spezialausrüstung versorgt. Hier beginnt ein großes Logikproblem für mich. Die Idee, dass es eine geheime Abteilung gibt, die seit Jahren für das Militär Ausrüstung entwickelt, passt nicht zu dem Bild von Thomas Wayne, das uns zuvor präsentiert wurde. Hinzu kommt: All diese Ausrüstungen stehen in den Firmenakten und wurden wohl auch schon anderen Organisationen angeboten. Wie kann es also sein, dass niemand den Zusammenhang zwischen Bruce Wayne und Batman erkennt?

Auch die Action-Sequenzen wirken nach modernen Maßstäben etwas veraltet. Nach Filmen wie John Wick fühlt sich die Kampfchoreographie bei Batman Begins nicht immer flüssig an und leidet oft unter zu schnellem Schnitt.

Dennoch gibt es auch viele gute Momente. Die schauspielerische Leistung ist durchweg stark, insbesondere von Cillian Murphy und Michael Caine. Die emotionale Schwere, die Caine in seine Rolle als Alfred bringt, schafft eine besondere Tiefe. Leider konnte selbst diese exzellente Leistung nicht über die Schwächen des Drehbuchs und der Inszenierung hinwegtrösten.

Fazit: Auf technischer und schauspielerischer Ebene wurde viel herausgeholt. Doch das Drehbuch und die Inszenierung haben für mich nicht funktioniert. Trotz der starken Schauspieler komme ich daher zu einer etwas enttäuschenden 6,5/10.