„Mir ist wichtig, klarzustellen: In dieser Geschichte geht es um Dacryphilia, aber nicht um Zwang oder Gewalt. Für mich ist es ein Spiel mit Intensität, Tränen und Nähe, das nur funktioniert, weil beide Partner*innen sich lieben, vertrauen und Grenzen achten. Es geht um Konsens, um Fürsorge und darum, dass danach Halt und Wärme da sind.“
Der Ausbruch
Endlich Wochenende, endlich Zeit, uns ausgiebiger aufeinander einzulassen als all die vergnüglichen, aber eher moderaten Annehmlichkeiten, die wir uns innerhalb der Woche schenken.
Eng kuschelte ich mich an dich im gemeinsamen Bett, deine Augen wirken an diesem Morgen zwar noch ein wenig verschlafen, doch nicht minder begeistert, während du mich anstrahlst.
Meinen Hals recke ich zu dir, meine Nase stupst sanft gegen deine, bevor ich dich auf den Mund küsse. Deine Hand, die den Weg zu meiner Wange findet, versponn sich schnell in meinem Haar, als aus den süßen Küssen leidenschaftlichere wurden.
Meine Fingerspitzen beginnen sanft, von deinem Brustbereich über deinen Bauch in intimere Gegenden vorzudringen, doch nie weit genug, um dir die Sensation der Berührung auch zu schenken.
Und jedes Mal, wenn ich kurz davor bin, lasse ich sie wieder bis zu deinem Brustbereich wandern. Das Pendeln meiner Hand verfehlt nicht das Ziel, denn nicht nur dein Geist ist geweckt worden.
Als du dich von meinen Lippen löst, scheint deine Anspannung größer als dein Klagen zu sein, das du verbalisieren willst, und es dauert einige Momente, in denen meine Hand ein Hecheln hervorlockt, bis du dich außer Atem beschweren willst.
Fast schon quengelig sagst du: „Wieso verdiene ich denn an so einem herrlichen Samstag, dass du mich schon so teased?“ Und als Antwort gibt es nur eine gespielte Schockierung, während ich meine Hand zu mir nehme: „Verzeih, ich wollte dich nicht stören.“
Ich kicherte verspielt, während deine Augen sich zu Schlitzen formen und du somit aktiv bei meiner kleinen spaßigen Neckerei mitmachst. Umso mehr kicherte ich bei deinem Gesicht und hauchte ein: „Ich liebe dich“, welches du sofort erwiderst.
Streng blickten mich deine Augen danach an, während mich ein Tadel ereilte und du die Decke angehoben hattest: „Sieh, das ist dein Werk, aber ich sehe dich nicht dafür Verantwortung übernehmen. Benimmt man sich denn so? Mangelt es dir an Strafen?“
Mit großen Augen blinzelte ich dich an und freute mich innerlich, dass dir auch danach ist. Einen Augenblick später hatte ich meine Antwort zurechtgelegt und sprach: „Ich bitte um Verzeihung, dass ich so pflichtvergessen erscheine. Ich werde mich dessen annehmen. Dürfte ich vorschlagen, es auf eine besondere Weise zu tun?“
Aus dem verspielten, ernsten Gesicht wurde ein Ausdruck, der mir klar zu verstehen gab, dass wir das Spiel für einen Augenblick verlassen mussten. Wir setzen uns zueinander, ich beschreibe dir, was ich wollte, und da du das bereits ahntest, wähltest du auch diesen Schritt.
Es würde intensiv werden, und ein Safeword konnte ich auch nicht rufen. Daher hatten wir eine Handglocke mit einer Schlaufe für das Handgelenk, um ein sofortiges Abbrechen herbeizuführen, und ein Paar Handzeichen, mit denen ich dir mein Befinden kundtun konnte.
Zwar gibst du stets dein Bestes, gut auf mich zu achten, mich zu beschützen und zu umsorgen, doch gibt es viele unterschiedliche Signale bei diesem Spiel, die es für dich so viel schwerer machen, als sonst mein Befinden einzuschätzen.
Das, was ich mir wünsche, muss von außen schrecklich anmuten, so ist es ja häufig, dabei habe ich, wenn alles wie geplant läuft, eine wundervolle Erfahrung bei all dem. Und auch wenn du hierbei weniger Übersicht hast, können wir mit Kommunikation und Fürsorge das Ganze sicher gestalten.
Aus meinem Nachttisch hole ich Make-up, das extra für diesen Wunsch dort ist, und schminke mich auf dem Bett mit einem kleinen Handspiegel. Im Anschluss nehme ich auch die Glocke aus der Schublade und binde sie um mein Handgelenk, bevor ich mich lang aufs Bett lege und meinen Kopf über dessen Kante fallen lasse.
Du streichelst mir sanft durchs Haar und küsst mich auf den Mund, das in dieser durchhängenden Position sich ungewohnt anfühlt. Doch was wir vorhaben, ist nicht das erste Mal, auch wenn ich es gern noch öfter tun würde.
Du berührst dich, betrachtest meinen Körper, wie ich so vor dir liege, nackt und bereit, einander eine Freude zu bereiten. Vorfreude stellt sich ein, denn der Gedanke daran scheint etwas in dir auszulösen.
Und als du soweit bist und mich fragst, ob ich auch bereit bin, stehst du auf, gehst zu meinem Kopf und führst mir deinen Penis in den Mund ein. Ich konzentriere mich auf die Position meines Kopfes und meine Atmung.
Sanft wagst du dich stetig ein kleines Stück tiefer in mich. Mit meiner Zunge versuche ich, dich zu umspielen, dich mit Speichel zu benetzen und uns beiden so das Vordringen zu erleichtern. Oft genug haben wir geübt, wenngleich mit einer anderen Position und einer anderen Komposition der Ereignisse.
Als du dich stetig herangewagt hast, bis du ganz in meinem Mund verschwunden bist und ich dich tief in mir spüre, warte ich deine Frage nicht ab, sondern zeige dir das Handzeichen, das für „alles ok“ steht. Deine Hand fährt vorsichtig über meinen Hals, und es scheint dir Freude zu bereiten, was du siehst.
Du beginnst langsam in mich zu stoßen, und es erregt mich, wenngleich es nun schwerer ist, sich auf das Atmen und Entspannen zu konzentrieren. Die Hand ohne Glöckchen wandert zwischen meine Beine, um der eigenen Erregung ein wenig Raum zur Entfaltung zu geben.
Du wirst schneller, ziehst dich ein wenig mehr aus mir zurück, um dann wieder in mich zu stoßen, grober, schneller, gieriger. Ich bin überwältigt, der Schmerz betörend, das Gefühl faszinierend. Immer wieder bahnst du dich in mich.
Mein Herz schlägt laut in meiner Brust, während mein gesamter Körper aufgewühlt und ruhig zugleich ist. Mein Körper schreit Gefahr, während mein Bewusstsein dir gänzlich vertraut. Als endlich die Tränen zu laufen beginnen, macht es mich nur umso geiler.
Ich spüre sie neben deinem warmen Körper stetig über mein Gesicht rinnen und zu Boden tropfen oder sich in mein Haar verfangen. Ich genieße jede einzelne, mag, wie stetig sie kommen, und dass du Grund dafür bist.
Ich mag, wie du mich fickst und mir die Tränen schenkst, nach denen ich mich verzehre. Mit den Tränen verwischt auch das Make-up und wird aufgespült. Zumindest das, was nicht eh schon durch dein Genital aufgewühlt wurde.
An den Rändern meiner Augen brennt der Eyeliner ein wenig, der sich mit den Tränen verbunden hat. Und ich bin ganz in der Wahrnehmung meiner Tränen für einen Augenblick gefangen, bis ich merke, dass du noch schneller zu stoßen beginnst.
Der Schmerz wird größer, aber aushaltbar, für uns beide. Und wenn du schon so aufgeregt in mich stößt, kann das nur bedeuten, dass du gleich in mir kommen wirst, tief zuckend, ich dir diesen Orgasmus schenken kann, während dein Sperma seinen Weg in meinen Bauch findet.
Zuvor bist du noch konzentriert, und deine Atmung ist mehr ein Schnauben, nun aber gibst du dich für einen Augenblick dem Gefühl hin und stöhnst laut. Etwas, das ich wohl auch getan hätte, wenn ich mehr als angestrengtes Atmen herausbringen hätte können.
Meine Finger umspielen meine Klitoris, und deine Erregung zu hören, zu riechen, zu schmecken und zu spüren, ist betörend. So tief in mir hat die Kontraktion deines Gliedes einen erhöhten Schmerzfaktor, und ich bin angestrengt, meine Reflexe unter Kontrolle zu halten, während du in mir kommst.
Als du fertig bist, ziehst du dich langsam aus mir zurück, und beim Streifen meiner Zunge bleibt ein bitterer Geschmack von deinem Sperma daran haften. Als du meinen Mund ganz verlassen hast, legst du vorsichtig die Hände unter meinen Kopf, um mir dabei zu helfen, diesen wieder anzuheben und aufs Bett zu bringen.
Dort angekommen, nehme ich einige tiefe Atemzüge, mein Kreislauf reguliert sich wieder, und während die Tränen zuvor noch ein Reflex darstellten, beginne ich nun laut zu weinen als Reaktion auf das Erlebte, nicht weil das Ganze schrecklich gewesen wäre. Vielmehr, weil die Flut an Gefühlen und Eindrücken mich mit Glück durchzieht und zu lachen nicht stark genug ist als Kompensation.
Als ich mich etwas beruhigt habe und erst dann realisiere, dass du mich die ganze Zeit streichelst, hauche ich ein verliebtes „Danke“ und frage, ob du auch so viel Spaß gehabt hast. Etwas, das du mir mit einem Grinsen sehr umfangreich beantworten kannst.
Du reichst mir einen etwas größeren Spiegel, damit ich mein Gesicht sehen kann, und ich kann nicht den Finger darauf legen, was es ist, das mir daran so gefällt. Doch machst du dich daran, mich zu lecken, während ich die Spuren des Aktes in meinem Gesicht mustere und mich jedes Detail daran umso mehr erregt.
So sehr, dass du dich nicht lange bemühen musst, und wir uns danach zusammen wieder ins Bett kuscheln können. Wir küssen uns ganz sanft, streicheln einander, fragen, wie es einander jetzt geht, ob alles so war wie erhofft, was wir dachten und fühlten, während wir uns viel Wärme und Zuneigung schenken.
Und so lassen wir das Erlebte wirken, lassen uns aufeinander ein und geben Raum zum Sein, während aus dem Spiel am Morgen ein ausgedehntes Erlebnis mit einem Tag im Bett wird.