Das Wagnis

Still lag ich da, meine Augen geschlossen, mein Herz klopfte sanft in einem stetigen Rhythmus. Zu meinem Herzschlag gesellte sich dein ruhiges Atmen, während du eng an mich gekuschelt deine Wärme mit mir teiltest. Ich war der kleine Löffel, umringt von deiner Geborgenheit, hüllte mich dein Körper ein, denn du warst mein großer Löffel.

Ich fühlte mich erholt, gut ausgeruht und die Sonne war noch nicht einmal untergegangen. Und doch wollten wir einander nah sein, einander spüren und entschieden uns ganz bewusst im Bett zu kuscheln.

Eine ganze Weile war bereits vergangen, seit wir uns gemeinsam hingelegt haben und dein Körper an mir zu spüren weckte an diesem Abend noch andere Gefühle und Gedanken. Jene welche ich mich kaum traute auszusprechen aus Angst du empfändest sie als störend in diesem Moment der Zweisamkeit.

Ich schlug die Augen auf und bevor ich auch nur etwas sagen konnte, schienst du meine Gedanken bereits gelesen zu haben. Deine leise, aber sehr bestimmte Art ließ sich auch diesmal erkennen, als du fragtest „hat da jemand noch andere Pläne als Kuscheln? Mhm?“

Ich fühlte mich etwas ertappt doch fiel es mir dadurch auch leichter es ihr vorzubringen. Daher bemühte ich mich darum in einer ähnlichen Lautstärke zu sprechen doch gelang mir dies nur mäßig das der Aufregung geschuldet war.

Und so hauchte ich „Wenn es nur das wäre das mich umtreibt, eine gewisse Experimentierfreude und ein Bedürfnis speziellerer Natur sind ebenfalls in mir aufgekommen.“

Sie kicherte und begann mit einem leichten Brummen dessen Intention mir verschlossen blieb. Ich war mir zwar sicher das es zwischen Ablehnung, darüber Nachdenken und einem wohligen Brummen alles sein konnte und grade das machte es mir schwierig es überhaupt einzuordnen.

Dann begann sie „lass mich raten…Messer.“ Ich schluckte und nickte während ich mir insgeheim wenig Hoffnung machte. Sie hatte das Thema für sich nie ausgeschlossen doch mit stets vertröstet das sie sich noch nicht bereit fühlt diese Verantwortung zu übernehmen.


Ihr Mund wanderte an mein Ohr und begann leicht an diesem zu Knabbern, eine meiner Schwachstellen und es wurde schnell so rot wie mein Gesicht. Mein Bauch kribbelte aufgeregt und ich hörte sie in mir Ohr flüstern „habe ich deine Aufmerksamkeit? Gut! Ich mache es, ich erfüll dir heute diesen Wunsch.“

Mein Herz klopfte wie wild als mein verstand begriff das sie mit meiner negativen Erwartungshaltung gebrochen hatte. Das sie mit mir diese Fantasie ausleben wollte. Ich war so aufgewühlt, ich wollte Quietschen vor Freude.

langsam löste sie die Umarmung mit mir und zog mir stück für stück die Decke vom Körper bis nur noch sie von dieser umhüllt war. Nackt lag ich da und bekam sogleich eine Gänsehaut als die kühle Luft auf meinen Körper traf.

Ein Unerwarteter Klaps auf meine Pobacke riss mich aus den Gedanken und ich hörte sie sagen „Na los, hol es, du kannst es doch ganz sicher kaum erwarten.“ Und sie hatte recht, das konnte ich nicht. Somit tapste ich zurück ins Arbeitszimmer und holte Mein Lieblingsmesser, das ich meiner nun im Bett sitzenden Freundin nach dem ich mich zu ihr setze, präsentierte.

Ich konnte nicht recht den Finge darauf legen was mir daran gefällt, selbst wenn ich schon dachte das es nicht verwerflich war sowas zu wollen. Doch Gedanklich beschlich mich schon eine gewisse Verwunderung, dass ich, in einer Welt, die so Gefährlich für Frauen ist, mir wünsche das meine Partnerin so etwas mit mir macht.

Ernst sah sie mich an „nur um sicher zu gehen, wir sprechen ja nicht zum ersten Mal darüber – Macht, Kontrolle und Schmerz durch echte kleine Schnitte aber kein CNC oder?“ Sie war nicht der Typ Mensch die leichtfertigt sich für dinge entschied, doch spürte ich das sie bei dieser Entscheidung noch besonnener handelte.

Ich nickte und überreichte ihr das Messer fast schon feierlich welches sie dann bedächtig in ihrer Hand wog und ein Lächeln aufsetze. Das lächeln wandelte sich in etwas das ich als Diebische Freude identifizieren würde und doch kam es mir unwahrscheinlich vor.

Da fragte sie mich streng wie unser Safeword lautet. Ich wusste es natürlich und antwortete „Bläuling“. Als sie meine Antwort hatte und sich dessen sicher sein konnte das ich das richtige sage drückte sie mich bestimmt mit den Rücken aufs Bett und setzte sich auf mich.

Mein Herz schlug laut, vor Ehrfurcht und Aufregung. Viel zu imposant wirkte sie dort auf mir thronend mit dem Messer in der Hand. Und als die Klingenspitze sanft über meinen Bauch strich ohne diesen zu verletzen stockte mir der Atem.

Gespannt beobachtete ich jeden ihrer Bewegungen und schien selbst das Atmen dadurch vergessen zu haben. Hin und wieder übte sie leicht druck mit der Spitze des Messer aus, aber immer noch zu wenig um die Haut zu verletzen und verkündete „Sieh an, wen haben wir denn da, Wehrlos und Schwach liegst du da, bereits vor lauter Ehrfurcht vergessen zu atmen. Dabei musst du doch Wach bleiben, sonst spürst du doch gar nicht was ich mit dir anstellen werde mein kleines Spielzeug.“

Ich erschauderte und nahm einen tiefen Atemzug. Mich beschlich das Gefühl das CNC wohl etwas war dem sie prinzipiell wohl nicht abgeneigt war.  Würde sie wohl mögen, wenn ich mich aufbäume, schreie und flehe? Würde sie es mögen, wenn ich nein sage? Doch könnte ich das ohne aus dieser Interaktion etwas Verstörendes zu machen?

Sie beugte sich über mich und suchte meinen Blick, während ihre freie Hand in meinen Haaren vergrub. Als sie an ihnen kräftig zog und mein Kopf sich ihrer Kontrolle nicht mehr entziehen konnte selbst wenn ich wollte, hörte ich sie fast schon empört sagen „Ich spreche zu dir und du bist geistesabwesend? Wage das nicht noch einmal“

Während sie sich mit Unterarm und Ellenbogen mit dem arm, der meine Haare hielt abstützen konnte gelang es ihr mir das Messer an den Hals zu halten. Dort übte sie sogar direkt leichten Druck aus und sie hatte recht, spätestens jetzt konnte ich nicht mehr in Gedanken versinken.

Alles daran war befremdlich auf eine Gewisse Art und doch wollte ich nur lustvoll stöhnen, während mein Unterleib sich zu freuen schien. Mit einer spielerischen Unterwürfigkeit wimmerte ich „Bitte vergib mir, ich werde das nicht mehr tun“.

Sie ließ mein Haar los und nahm das Messer von meinem Hals, bevor sie sich wieder aufbäumte. Der Hals war als Stelle zum Schneiden definitiv zu gefährlich, aber ich mochte das Kribbeln der drohenden Gefahr trotzdem gerne.

wieder ließ sie das Messer über meinen Bauch wandern, dann umspielte sie mit der Spitze, vorsichtiger als beim Bauch, meine Brüste und grinste „soll ich mich in deiner Brust verewigen damit jeder weiß, wem du gehörst?“

Ich bekam es mit der Angst zu tun da ich ihr nicht gesagt habe, wo sie mich schneiden darf und wo nicht. Wie würde sie reagieren, wenn ich nein sage? Sie würde aufhören, oder? Im Zweifel bleibt mir das Safeword. Egal was passiert, ich es habe es in der Hand.

Ich begann weinerlich zu flehen „bitte nicht in die Brust, fast überall sonst, aber nicht in die Brust.“ Und Ich konnte nicht glauben das sie sich bei meinem Flehen gierig auf die Lippe biss. Überheblich verkündete sie „Nun dann gewähre ich dir nur dieses eine Mal noch Gnade, aber deinem Bauch wird dieses Schicksal nicht vergönnt sein.

Ich nickte vorsichtig als Signal, das es okay ist und ihr schien es aufgefallen zu sein denn das Messer wanderte wieder zum Bauch und sie hinterließ erst zwei kleine Kratzspuren bevor das dritte einwirken, tatsächlich ins Fleisch schnitt und Blut hervorbrachte.

Es war nicht tief aber grade tief genug das Blut nach außen trat. Ich quiekte auf bevor es in einem Stöhnen mündete und ich aufgewühlt hechelte. Ich bewegte mein Becken unter ihr und war von dem wenigen schon so in Wallungen das ich mir wünschte sie würde mich zu meinem ersten Orgasmus lecken.

Sie hingegen wirkte auch aufgewühlt, aber anders. Wo das Betteln noch die Lebensgeister weckte, wirkt sie nun aufgewühlt, fast schon panisch. Ich entschied mich die Reißleine zu ziehen so wie sie aussah und sagte „Bläuling“. Sie erschrak und sah mich immer noch etwas durcheinander an.

Meine Arme streckte ich zu ihr aus und streichelte sanft ihr Gesicht. Wenn sie weinen wollen würde, würde ich hier sein und sie trösten, aber ich hoffte das es doch weniger Traumatisch war als ich annahm. Schuldbewusst wandte ich mich an sie „Ich liebe dich, es tut mir leid dass ich dich in diese Sachen verwickelt habe. Es ist vorbei, du bist in Sicherheit, sollen wir uns um unsere beider Wunden kümmern?“

Zaghaft ging sie von mir und setzte sich ins Bett. Nachdem zwei Tücher aus der Taschentuchbox Verwendung daran fanden auf meiner Verletzung sich der Blutung anzunehmen. Umarmte ich sie, küsste ihren Hals und fing an meiner Schulter ihre Tränen auf.

Sie entschuldigte sich während sie immer verheulter Klang und mein Trösten kam nur mäßig zu ihr durch. An diesem Tag bekamen wir beide eine Bestätigung wie wir dazu stehen und diese könnte nicht gegenteiliger sein.